A past made for art. A present art made from the past.
Palais des Beaux Arts. Vienna.
Das Palais des Beaux Arts Wien hat gemeinsam mit dem para-akademischen Journal continent. eine Sonderausgabe veröffentlicht. Mit Beiträgen von Erik Born, Lia Carreira, Fabian Faltin, Geraldine Juárez, Franziska Huemer-Fistelberger, Steve Lyons & Jason Jones, Rosemary Lee, Manuel Minch, Armin Medosch, Jamie Allen, Eva-Maria Mandl und Seth Weiner. Die Ausgabe wurde vom ehem. Sehr Künstlerischen Direktor Bernhard Garnicnig zusammengestellt, Maximilian Thoman wirkte als Miterhausgeber mit. Übersetzungen und Lektorat von Nadežda Kinsky Müngersdorff. www.continentcontient.cc
Saved±Sounds is a composition based on an audio archive, made by Simone Borghi for the Palais des Beaux Arts Wien, of the performances of the viennese festival Unsafe+Sounds 2016. It is not a presentation of recordings as such, but rather a distorted, yet authentic, recollection of what happened. Somehow like fixing some memories while modifying them at the same time. You’ll maybe recognize what you heard last year, or maybe not. It is the music from last year and not. The recordings were made by "a spectator" carrying two small microphones in his ears (binaural audio technique), while standing in the audience or moving around. Each track was composed by using parts of the recordings of one specific night, without the addition of extra sounds. Saved±Sounds is available for download on simoneborghi.bandcamp.com
BIM ist der Podcast für Performances des Palais des Beaux Arts. Performances von Künstler_innen aus der ganzen Welt werden vor dem Palais des Beaux Arts Wien mit einer binauralen Aufnahmetechnik aufgenommen und sind daher besonders für das Hören über Kopfhörer geeignet.
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newartworldordernow.com ist der post-materielle Neuentwurf des Phänomens Museumsshop. Dieser manifestiert sich in variablen Dimensionen und multiplen Formaten, in Geschäften, auf Kunstmessen und als Online Shop. newartworldordernow.com widmet sich der Entwicklung von Verwertungsstrategien für Streams und Objekte aus digitalen Kunst- und Designprozessen.
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Wenn du nur ein einziges Buch auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welches wäre das? Was, wenn sich alles auf dieser Insel um dieses Buch drehen müsste? Im Zuge einer ungewöhnlichen Residency auf einer Insel im Süd-Ost-Asiatischen Archipel, nahm Peter Moosgaard nur ein Buch mit sich, von dem er meinte es sei Dokument eines merkwürdigen Kultes: Das Bauhaus Weimar. Gründungsvater Walter Gropius legte das Projekt der globalen Moderne ursprünglich als Geheimbund an, der aus kleinem Kreis den neuen Glauben der Architektur in die Welt trage. Kandinsky, Klee, Itten waren Kenner esoterischer Lehren, noch bevor sich jene Vorstellungen zu einer kühlen Sprache der Moderne entwickelten. Das frühe Bauhaus ist voller Ritualistik und Zeremoniell. Die kultischen Untertöne des Bauhauses und der Moderne überhaupt, wurden jedoch oft als funktionelle Pragmatik umgedeutet: Auf Ritus folgte die Wohnmaschine, doch auch im Nachhinein wirken die Avantgarden oft wie Stammesgemeinschaften – archaisch – und unter sich.
Mit den sehr beschränkten Mitteln einer Insel diente ein einziger Bildband über das Bauhaus als Code um einen neuen Phänotyp der klassischen Moderne hervorzubringen. “Bauhaus Ayoke” dokumentiert eine Mutation von Ideen unter Voraussetzungen einer einsamen Insel - eine Transformation der mitgebrachten Materialien zu einer neuen visuellen Sprache: Peter Moosgaard empfand Schlüsselwerke der Bauhaus Zeit mit einfachen Naturmaterialien nach: Marcel Breuer Stühle aus Mangoholz, Frank Lloyd Wrights “Fallingwater” aus Bambus im Urwald, auch das mitgebrachte Buch wurde im Zuge der Reise komplett transformiert und zeichnet nun eine fiktive Version der klassischen Moderne.
Das Palais des Beaux Arts gibt die neu überarbeitete Version des Bauhaus Bildbandes als eigenständige Publikation heraus. Neu mit Kokosfasern gebunden finden sich darin Notizen, Dokumente, Skizzen und Collagen der Botanik. Es ist eine schamanisch, physisch transformierte Ausgabe des vom MoMa im Jahr 2009 veröffentlichten Originalversion “Bauhaus, Workshops for Modernity 1919-1933”
SHUSH ist eine entkoppelte Weiterentwicklung von ASMR. SHUSH ist Claire Tolans Antwort auf die lähmende Erhabenheit, die von komplexen, planetaren Systemen ausgeht – Klima (und sein Wandel), Finanzmärkte, etc. – und die Katatonie, in die das Individuum angesichts dieser Erhabenheit versetzt wird.
SHUSH wird unsere Denkapparate und Megastrukturen neu formatieren; unsere Systeme refaktorieren. SHUSH fordert ein Ende dieser Welt sodass die nächste eingeführt werden kann. Doch nun, zwischenzeitlich, verharrt dieser Wandel noch am Horizont, ist ständig im Anmarsch, erreicht uns aber nie; kristallisiert sich als permanent kommend. So wird SHUSH zurück gelassen obwohl es immer später und später wird für den geplanten Zeitpunkt. Was ist los mit SHUSH?
Der SHUSH Chor: Milena Georgieva, Bartholomäus Wächter, Fabian Faltin, Simone Borghi, Franziska HuemerIn den visuellen Codes allgegenwärtiger Computer-Interfaces scheint ein subversives symbolisches Potential zu stecken. Diese Dimension will erkannt und untersucht, ihre magische transformative Kraft zur Entfaltung gebracht werden. Ist das Wireless-Symbol das Gegenstück zum Allsehenden Auge? Oder haben wir uns einfach schon im ständigen Überschuss symbolischer Bedeutung verfangen?
Karin Ferrari zeichnet mit Hyperconnected (The Whole Picture) eine spekulative Karte der Flüsse symbolischer Bedeutungen, die einen Cluster von Internet-Piktogrammen miteinander verbindet. Sie kartiert die ominösen Tiefenströmungen, die durch planetare Kommunikationsnetzwerke und archaische Machtstrukturen fließen. Durch die Aneignung und bildhafte Re-Präsentation mimetischer Zeichen und ihrer syntaktischen Kopplungen entstehen neue Möglichkeiten in Technicolor: Next time you touch a WiFi symbol, a different kind of connection might be established.
Unser derzeitiges Verhältnis zum Internet ist gezeichnet von den Schreckgespenstern der Informationsüberflutung, obskurer subkultureller Strömungen, sowie der Geheimhaltung, Überwachung und purer Macht. Das spiegelt sich in der „Post-Internet Art“ wieder, die sich Teils im apokalyptischen Gestus, Teils in vorauseilendem Gehorsam übt – das Internet gerät hier zum durch und durch darwinistischen Datendschungel, in dem neoliberale Agenden, glatte digitale Oberflächen, Pornographie und neo-exotische Folklore tonangebend sind. Daraus resultiert eine post-kritische Indifferenz, die sich zwischen den Extremszenarien eines kultisch-religiösen Revivals und einer algorithmischen, post-humanen Maschinenwelt bequem eingependelt hat.
Das Forschungsprojekt „Terrestrum`Navis&~ff$&.Internetis.museeiis//20116” verschaltet diese post-digitalen Attitüden direkt mit jenem heroischen Entdeckergeist, der einst die Bemühungen des westlichen Menschens um Erkenntnis und Wissenszuwachs prägte. Mit verweis auf die historische Bedeutung von Schiffen, U-Booten und Raumschiffen, sowie das goldene Zeitalter des Buchdrucks, der Bibliotheken und Museen (1750 bis 1900), werden die elektronischen Archive und digitalen Netzwerke der Gegenwart in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang gestellt, für den Forschung, Navigation, Entdeckungsreisen, Sammlung, Speicherung, Musealisierung, Wissenschaft und letztlich auch Aufklärung maßgeblich waren.
Als spekulatives Forschungsergebnis wurde ein Essay veröffentlicht, der zugleich museologisches Manifest, Science-Fiction und Bauplan für die post-digitale Kunstinstitution ist. Zugleich nimmt eine vor Ort abrufbare Videoarbeit direkt auf die Architektur des Palais des Beaux Arts Bezug. Die reichhaltigen floralen Ornamente und der globenförmige, orbitale Raumeindruck werden hier mit trockenen museologischen Spekulationen unterlegt, und bruchstückhafte, selbstreferentielle Dialoge aus der Jetztzeit mit dem einstmals vorwärtsblickende, optimistischen Elan des Wiener Jugendstils vermischt.
fabianfaltin.com